Jede Betrachtungsebene hat ihre Sichtweise.

Heilung geschieht durch Integration.

Die Wahrheitsebenen

Manche Aussagen aus der Persönlichkeitsentwicklung oder spirituellen Szene klingen ziemlich abgehoben.

Es gibt keine Trennung. Niemand kann Dich verletzen. Alles entsteht in Dir.

Auf einer rein irdischen Betrachtungsebene sind solche Aussagen missverständlich, ja, sogar abwertend und übergriffig.

Denn für die Person, die da gerade Schmerz, Verletzung, Trennung erfährt, fühlt sich diese Situation ganz real an. Und das ist sie auch.

Solche Aussagen lassen sich nur verstehen, wenn ich die Betrachtungsebene ändere.

Dazu muss ich als allererstes anerkennen, dass wir Menschen hier auf der Erde eben viel mehr sind als nur Körper mit einem Verstand.

Wenn Du nicht wenigstens die Möglichkeit in Deiner Vorstellung zulassen kannst, dass wir geistige, feinstoffliche Wesen sind, die hier irdische Erfahrungen machen, dann ergeben solche Aussagen für Dich keinen Sinn. Dann schaden sie Dir eher, weil Du Dich missachtet und missverstanden fühlst.

Trenne, um zu verbinden

Um solche Aussagen wie ich sie oben zitiert habe, zu verstehen und nutzen zu können, ist es wichtig, für einen Augenblick die Betrachtungsebenen deutlich zu trennen.

  • Spreche ich über irdische Erfahrungen, ist der Schmerz, die Verletzung real.
  • Spreche ich aus ganzheitlicher, kosmischer Sicht bist Du ein feinstoffliches Wesen – perfekt, vollkommen, unverletzlich, unsterblich.

Dieses Wissen an sich bringt noch keine Heilung. Es geht darum, dies zu fühlen und zu integrieren.

Dazu ist es wichtig, die irdischen Erfahrungen anzuerkennen. Du darfst den Schmerz fühlen, Du darfst alle damit verbundenen Gefühle fühlen.

Je stärker dieser Schmerz ist, desto größer ist allerdings die Gefahr, dass Du Dich darin verlierst. Dass Du ihn immer und immer wieder fühlst, Dich retraumatisierst statt daran zu wachsen und weitergehen zu können.

Daher geht es darum, diese irdischen Themen mit einem Bewusstsein des Großen-Ganzen zu betrachten. Denn aus kosmischer Sicht gibt es Dich immer noch, vollkommen heil und gesund. Und dieses Bewusstsein ist der Begleiter, den Du brauchst, um Dich Deinem irdischen Schmerz zu stellen, ohne darin zu versinken. Es ist die Hand, die Dich aus der Tiefe hochziehen kann.

Diese „Hand“, dieses Bewusstsein trägst Du grundsätzlich selbst in Dir. Du hast, wie jeder Mensch, eine Verbindung zur geistigen Ebene, zu Deinem eigenen größeren Selbst, das Dir diese Hand sein kann. Dann ist es möglich, dass Du beide Ebenen gleichzeitig wahrnimmst, bis der irdische Schmerz in diesem göttlichen, kosmischen Bewusstsein gelöst ist.

Doch häufig ist es so, dass wir diese Verbindung nicht mehr fühlen können. Dann ist das keine Hilfe. In diesen Fällen ist es ratsam, Dir Unterstützung von außen zu holen, von Menschen, die diese Verbindung klar leben. Die richtigen Helfer sind Menschen, die das Bewusstsein für das Große-Ganze haben – nicht nur als Theorie im Kopf, sondern in ihrer gefühlten Wahrnehmung. Du brauchst Menschen, die diese höhere geistige Ebene fühlen und wahrnehmen können, auf der alles gut und heil ist. Weil sie Dich mit dieser Ebene verbinden können.

Die richtigen Helfer

Vielleicht fragst Du Dich jetzt, wie Du solche Helfer finden kannst, woher Du weißt, ob sie die „Verbindung“ haben.

Das Wichtigste: Achte auf Dein Gefühl.

In der Präsenz solcher Menschen fühlst Du Dich wohl, Du fühlst Dich richtig, so wie Du bist. Dein Bedürfnis, Dich zu verstellen und zu verstecken schwindet.

Diese Menschen machen Dir keinen Druck, trotzdem sind sie eindringlich und sehr klar.

Es sind Menschen, wo Du Dich gesehen fühlst, mit all Deinem Schmerz, mit all Deiner Großartigkeit. Sie akzeptieren Dich voll und ganz.

Solche Menschen drängen sich nicht auf, müssen Dir nicht erklären, warum Du gerade ihre Hilfe brauchst. Sie sind da, sie zeigen sich, bieten an und lassen Dir die Wahl.

Nein, diese Menschen werden auch nicht perfekt sein, sie dürfen auch noch ihre eigenen Themen haben. Doch haben sie einen Weg gefunden, sich selbst zu begleiten und zu heilen, Schritt für Schritt.

Natürlich können auch andere Menschen Dich weiterbringen, um vielleicht erst einmal rein irdisch Deinen Schmerz zu verarbeiten. Doch am leichtesten gelingt meiner Meinung nach die Heilung aus dieser Ebene heraus.

Deine Wahl

Es ist eine faszinierende und berührende Erfahrung, bewusst wahrzunehmen, wie diese verschiedenen Ebenen gleichzeitig existieren und Dich zu entscheiden, welche Schritte Du aus diesem Bewusstsein heraus gehen möchtest – oder die Dinge auch erst einmal einfach so sein zu lassen.

Du hast also eine 3-fache Wahl:

  • Du kannst nur den irdischen Schmerz sehen, Dich darin verlieren oder mit rein irdischen Mitteln dort herauskämpfen (auch das ist möglich, nur meist mühsam und schmerzhaft)
  • Du kannst nur die geistige Ebene sehen, das birgt die Gefahr, dass Du Dich irdisch nicht mitnimmst, den Kontakt zum Leben verlierst und Dich selbst verleugnest (auch spiritueller Bypass genannt, nicht sehr ratsam).
  • Du kannst lernen, die Ebenen zu integrieren und nicht als Widerspruch, sondern als Einheit zu sehen. Das ist der Weg des Erwachens. Du wirst wach und klar in Bezug auf das Große-Ganze und siehst die übergeordnete Wahrheit. Hier geschieht Heilung in der Symbiose aus irdischen Wegen und geistigen „Wundern“. Du negierst nicht das Leben, sondern gibst dem irdischen Leben eine neue, kosmische Dimension.

Ich wähle den dritten Weg. Ja, manchmal verliere ich mich noch im ersten. Doch irgendwann erinnere ich mich wieder und dann komme ich vorwärts, dann geschieht Erkenntnis in Heilung.

Gehst Du mit?


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