Erfüllte Beziehung: 6 wertvolle Schlüssel, um Beziehung neu zu erleben

Partnerschaft und eine erfüllte Beziehung gehören zu den herausforderndsten und gleichzeitig schönsten Lebensbereichen. Vielleicht fängt da das Dilemma schon an. Wir sehen unseren Partner oft als wichtigen oder gar wichtigsten Teil unseres Lebensglücks an.
Doch dadurch entsteht bereits eine ungesunde Abhängigkeit. „Du machst mich glücklich“ – und morgen vielleicht unglücklich?
Wir sind unseres eigenen Glückes Schmied. Und wenn wir dieses Glück dann mit unserem Partner / unserer Partnerin teilen können, ist der Weg frei für eine wirklich erfüllte Beziehung.
Wie das geht, erfährst Du in diesem ausführlichen Blogbeitrag.
Schau gerne ab und an wieder vorbei – ich habe vor, die Schlüssel im Laufe der Zeit weiter zu ergänzen.
Das erwartet Dich:
Erfüllte Beziehung? Von der Theorie in die Praxis
Schlüssel 1: Wer steht im Mittelpunkt Deines Lebens?
Schlüssel 2: Spiegelbilder richtig entziffern
Schlüssel 4: Aus welcher Energie heraus agierst Du?
Schlüssel 5: Du kannst Deinen Liebsten nicht verlieren
Erfüllte Beziehung – Von der Theorie in die Praxis
Ich weiß. Das sind schöne Worte. Ideen. Theorien.
Doch wenn es uns so richtig erwischt hat und wir auf Wolke 7 schweben, dann ist es eine echte Herausforderung, nicht plötzlich eine Leere zu spüren, wenn der andere weg ist.
Dann fühlt sich die Gemeinsamkeit einfach wie das größte Glück auf Erden an.
So hatte auch ich – wie interessant doch unsere Sprachgewohnheiten sind – das „Glück“ einem Mann zu begegnen, mit dem mich eine tiefe Liebe und Seelenverwandschaft verbindet.
Damit hat für mich eine intensive Reise zu einer erfüllten Beziehung begonnen und ich möchte Euch hier auf ein paar Erkenntnisstationen mitnehmen.
Dabei war und ist für mich immer wieder die größte Herausforderung, mich nicht zu sehr auf den Partner zu fokussieren, sondern auf mich.
Schlüssel 1: Wer steht im Mittelpunkt Deines Lebens?
Schon wieder ein Termin verschoben.
Auf den Abend, an den Rand des Tages, wenn ich schon bald schlafen will. In mir kocht das Blut.
Dabei wollte ich doch lernen, mit dem Leben zu fließen, mich hinzugeben, anzunehmen, was ist.
Davon ist nichts mehr da. Ich bin einfach nur wütend, frustriert, enttäuscht. Stehe fast spürbar neben mir, weit entfernt aus meiner Mitte.
„Für mich ist einfach kein Platz“, schreit es laut und schmerzhaft in mir.
Ich erinnere mich, dass mir vor ca. 10 Jahren in einer Sitzung schon einmal eine feinfühlige Frau sagte, dass ich von meinem Lebensraum nur eine winzig kleine Ecke einnehme.
Daran muss ich mich gerade erinnern. Dabei dachte ich, dass ich dieses Thema längst gelöst habe.
Ja, meine Ecke ist sicherlich größer geworden. Doch mit diesem liebevollen und gleichzeitig heftigen Spiegel meines Liebsten vor Augen wird mir klar, dass ich noch immer eher andere Menschen in den Mittelpunkt meines Lebens stelle, andere Dinge, Gedanken, Gefühle.
Nur nicht, mich selbst.
Gerade in der Liebe. Weil es doch so schön ist. Und weil ich so gerne geliebt werden möchte.
Mir wird klar, dass es meine Aufgabe ist, mich selbst in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen, wenn ich jemals mein Ziel – eine erfüllte Beziehung zu leben – erreichen will.

Doch was heißt das genau?
Immer wieder geistert ein Gedanke durch meinen Kopf: Was bedeutet es konkret, mich in den Mittelpunkt zu stellen?
Gestern, als ich an diesem Beitrag gearbeitet habe, kam die krasse Erkenntnis. Ganz nebenbei, als noch eine Bemerkung aus mir herausfloss.
Das waren meine Worte und mein schreibender Erkenntnisprozess:
Was mir noch wichtig ist:
Mit „MICH SELBST“ in den Mittelpunkt zu stellen ist nicht mein „EGO“, nicht das kleine bedürftige Kind gemeint, das von nun an in vorderster Reihe stehen soll.
Stattdessen geht es darum, mein lichtvolles großes SELBST, die höchste Vision von mir, von meinem ewigen SEIN, in mein Leben einfließen zu lassen und zum Ausdruck zu bringen.
Vielleicht geht es tatsächlich nicht um andere Menschen, sondern darum, dass ich diesem kleinen, immer noch ein bisschen wütenden Kind so viel Platz einräume, dass für mein großes ICH gar kein Raum mehr bleibt?
Dieser Gedanke fasziniert mich.
Weil ich in den letzten 1,5 Jahren, seit ich meinen Liebsten getroffen habe, schon so viele Heilungsprozesse angestoßen hatte. Doch in letzter Zeit kam immer, wenn mich wieder ein Trigger traf, verstärkt dieses wütende kleine Kind in mir hoch, beanspruchte mich.
Mein Gedanke war zuerst, dass „ER“ mir den Raum nahm, doch im Grunde war es mein inneres Kind, mein EGO (auch wenn ich diesen Begriff nicht so gerne mag, aber dazu braucht es wohl auch einen eigenen Beitrag).
Ich raubte mir mit meinem bedürftigen Anteil selbst den Raum. Und da sind noch viel mehr so Anteile, die sich, bei genauem Hinschauen, eher als Identifikationen meines „EGOs“ entlarven: Der Teil, der ständig Angst hat, der sich bequem hier einkuschelt, entspannt seine Aufträge abarbeitet und dabei aus dem geruhsamen Nest daheim einen Kurs nach dem anderen schaut, wie denn echte Fülle, vibrierendes Leben geht.
Der Teil, der sich fürchtet, so richtig in Gange zu kommen – und das, obwohl ich in letzter Zeit schon viel bewegt habe.
Ich spüre, da geht noch viel mehr, wenn ich erkenne, was von mir ich wirklich in den Mittelpunkt stellen darf.
Schlüssel 2: Spiegelbilder richtig entziffern
Schon seit langem habe ich eine gewisse Meisterschaft darin entwickelt, Spiegelungen zu erkennen und zu entziffern – eine wichtige Fähigkeit für eine reflektierte, erfüllte Beziehung.
Doch in diesem konkreten Fall mit meinem Liebsten habe ich mich seit 1,5 Jahren schwergetan, zumal dieser Spiegel sehr facettenreich daher kam.
Auf einmal, indem ich diesen Blogartikel schreibe, verstehe ich den konkreten Spiegel, den ich hier seit so langer Zeit vorgehalten bekomme.
Ich habe meinem Freund unter anderem vorgeworfen – weil ich es so wahrgenommen habe – dass sich sein ganzes Leben nur um seine Kinder dreht, dass für nichts anderes Raum ist, auch nicht für mich. So habe ich es erlebt. Gefühlt 100-mal, bestimmt jede 3. Verabredung, wurde verschoben. Nicht selten ging es dabei um seinen Sohn und mehr als 2-3 Stunden Zeit am Stück waren selten drin, dann war wieder der Sohn oder etwas anderes dran… Also ja, die äußeren Umstände vermittelten eine klare Sprache.
Doch so ganz hatte ich nie verstanden, was er mir da spiegelte, obwohl ich mich intensiv damit befasste.
Wenn ich mir jetzt mein entschlüsseltes Bild anschaue, dann ist es genau das:
Ich habe meinem inneren Kind viel mehr Raum gegeben, als es jetzt noch braucht, statt Platz für meine Seelenessenz, mein großes, leuchtendes, erwachsenes ICH zu schaffen.
In meinem Leben saß zu großen Teilen mein inneres Kind am Steuer! Ich habe ihm den Raum gegeben, weil ich es doch heilen wollte, doch so funktioniert das nicht. Kein Wunder, dass ich Schwierigkeiten hatte, eine erfüllte Beziehung zu leben!
Für mich gilt schon lange die Devise: Inner Work first. Also wenn ein Thema aufploppt, dann kümmere ich mich darum. Da stehe ich auch nach wie vor dahinter. Nur ist die Frage, wie viel Beschäftigung damit und welcher Art ich wirklich brauche.
Ist es notwendig, 2-3 Stunden lang zu wüten und zu toben, damit die Wut endlich auch mal sein darf?
Mir fällt ein, dass ich immer wieder das Gefühl hatte, dass mein Partner zu sehr auf die Wünsche seines Sohnes einging und dabei teilweise sich selbst (und natürlich mich) vernachlässigte. Obwohl doch Kinder lernen müssen, dass andere Menschen, auch die Eltern, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse haben.
Interessant. Und was mache ich mit mir?
Schon lange versuche ich, meine Kindheitsdefizite aufzuarbeiten. Was, wird mir immer klarer, wenn es gar nicht mehr darum geht, dieses Danaidenfass aufzufüllen, sondern darum, meinem inneren Kind klarzumachen, dass die erwachsene, große, lichtvolle Dörte gerade etwas anderes möchte und dass ich mir das erlauben darf?
Ich dachte schon so oft, dass es doch irgendwann gut sein müsse mit all der kindlichen Bedürftigkeit.
Mein Freund meinte auch, dass es vielleicht gar nicht möglich ist, die eigenen Wunden komplett zu heilen.
Verschwende ich meine Kraft damit, die Wunden loswerden zu wollen und widme ihnen dadurch viel zu viel Aufmerksamkeit, statt einfach damit zu sein und meinen Fokus nach vorne zu richten?
„Frusttoleranz“: Mein inneres Kind hat diese Lektion scheinbar noch nicht ganz gemeistert. Aber ich kann es ihm jetzt beibringen. Manche Dinge sind, wie sie sind, wir können sie nicht mehr ändern, das Rad nicht zurückdrehen.
Wir können es nur sehen, annehmen, vergeben – und von hier aus neu wählen, weitergehen in Richtung einer höheren Möglichkeit, raus aus der Vergangenheit in Richtung Zukunft.
Wie kann ich mein inneres Kind an den Platz setzen, wo es hingehört?

Ich spüre, dass es einfacher ist, als ich befürchte. Dass es ausreicht, mich immer wieder auf mein Herz, das Licht in mir und meinen Zellen zu fokussieren, auf den Teil in mir, der immer mehr fühlt, dass ich nicht getrennt bin, dass ich Teil von etwas wundervoll Großem, Teil der Schöpfung und des Kosmos bin und die Schöpfung und der Kosmos Teil von mir.
Da gibt es keine Einsamkeit, keine Bedürftigkeit.
Das ist es, was ich hier auf der Erde ausdrücken und leben will!
Diese Entscheidung ist gesetzt. Jetzt heißt es üben, wenn das kleine, trotzige Kind wieder anklopft. Dann nehme ich es in den Arm und setze es liebevoll in den Beifahrersitz.
Das Steuer gehört mir.
Schlüssel 3: Authentisches Handeln statt Spielchen spielen
Mir wird in letzter Zeit immer mehr bewusst, dass ein und dieselbe Handlung 2 komplett unterschiedliche Wirkungen haben kann, je nach dem, aus welcher Energie und welcher Absicht heraus sie geschieht.
Das ist oft gar nicht so leicht zu unterscheiden, weil wir uns dabei vortrefflich selbst betrügen können. Dazu gehören auch die „Spielchen“, die gerade in Beziehungen gespielt werden.
Die Sache mit der Verfügbarkeit
Hast Du in Sachen Beziehung auch schon mal so Ratschläge bekommen wie:
„Du darfst nicht immer verfügbar sein. Dann geh halt einfach mal nicht ans Telefon. Jetzt ist er / sie dran, sich zu melden“ und ähnliches?
Quasi eine künstliche Verknappung, wie sie auch im Online-Marketing gang und gebe ist.
Ich finde dieses Vorgehen schon als Verkaufsstrategie grenzwertig, in einer Beziehung widerstrebt es mir komplett, so zu agieren.
Wenn ich doch meinen Liebsten sehen will, ihm einen Gruß schreiben, ihn sprechen – warum soll ich dann so tun, als ob ich es nicht will? Wo bleibt da mein authentisches Sein?
Gleichzeitig leuchtete mir in Bezug auf meine aktuelle Lage der Hintergrund dieser liebevoll gemeinten Ratschläge trotzdem ein. Weil ich mir durchaus bewusst war, dass ich den aktiveren Part spielte. Ich schätzte meinen Anteil an aktiver Kommunikation (also ich starte die Kommunikation) und seiner „Reaktion“ auf ca. 80 %, auch wenn das natürlich subjektiv ist.
Außerdem hatte ich scheinbar das viel größere Bedürfnis nach Nähe, häufigerem Kontakt etc. Trotzdem mochte ich schon nicht mehr mit meiner Freundin telefonieren, weil Ihre Ratschläge immer in diese Richtung gingen, mich ein bisschen zu verknappen.
Doch als ich zum gefühlt hundertsten Mal wieder verschoben wurde, platzte auch in mir etwas – viel mehr als nur ein Kragen.
Schnell die Kummernummer wählen
Ich rief meine Schwester an. Sie hat immer besonnene Ratschläge für mich.
Doch in dem Fall reagierte sie ähnlich wie ich selbst. „Der Kerl macht mich wütend“, rief sie. „Das kommt davon, dass Du ständig verfügbar bist. Du musst Dich auch mal rar machen.“
Da war es wieder. Es gelang mir, den negativen Touch der „künstlichen Verknappung“ zu ignorieren.
Denn diesmal war ich so geladen, dass es mir nicht schwerfiel, mich zu verknappen. Ich schrieb auf seine Nachricht, dass er unseren Termin auf den Abend schieben will, eine kreativ-schnippische Antwort, die klarmachen sollte, wie frustriert ich war. Irgendwie, in der Hoffnung, dass er meine Not erkennen und etwas Versöhnliches schreiben würde.
Aber natürlich funktionierte das nicht – wie schon so oft. Stattdessen 2 Tage Funkstille. Meine Wut, mein Frust wuchsen.
Plötzlich war es ganz leicht. Ich hatte schlicht keine Lust, mich zu melden. Ich war einfach nur sauer.

Die Erkenntnis
Natürlich bringt sauer sein mich auch nicht vorwärts, zumal ich diese Situation schon kannte. Er hat die einmalige Gabe, genau zu spüren, wenn dicke Luft ist und einfach so lange in Deckung zu bleiben. Wenn ich mich innerlich beruhigt habe, kommt er irgendwann wieder hervor.
Also begann ich, zu reflektieren: Erlaubte ich mir, auch mal NEIN zu sagen? Wie sehr richtete ich mich ständig nach anderen, vor allem nach meinem Partner?
Schließlich gelang es mir, die vielen verknoteten Themen dahinter zu entlarven. Ich erkannte meinen tiefen Mangel, meine Ängste und vieles mehr.
Unter anderem entdeckte ich, dass ich selbst ein NEIN als komplette Ablehnung gegenüber mir als Person wertete. Umgekehrt hatte ich das Gefühl, wenn ich meinem Partner gegenüber einmal NEIN sagte, dass auch das eine Ablehnung der ganzen Beziehung war, nicht nur einer Verabredung.
Diese und andere Erkenntnisse halfen mir, ruhiger zu werden. Sie halfen mir, zu verstehen, dass es durchaus in Ordnung war, einen Termin abzulehnen.
Doch um das zu ermöglichen, ist es wichtig, klar zu spüren:
Passt mir der angebotene Termin oder nicht? Ist es das, was ich will, oder nicht?
Wenn ich dann klar bin, dass es für mich nicht gut ist, dann kann ich absagen – vorausgesetzt, ich bin frei von Angst, dass ich damit irgendeinen Schaden anrichte und nicht im Mangel, dass ich ihn dann noch länger nicht sehe, er enttäuscht sein könnte etc.
Auch an anderen Stellen geht es darum. Habe ich jetzt gerade Lust und Zeit zum Telefonieren? Will ich jetzt wirklich eine Nachricht lesen oder schreiben?
Bei mir bleiben
Ich bin sicher: Wenn es mir gelingt, in einer Beziehung bei mir zu bleiben und von hier aus zu handeln, meine Wünsche und Bedürfnisse klar wahrzunehmen, brauche ich mich nicht künstlich zu verknappen.
Kritisch wird es, wenn ich aus meiner Programmierung heraus agiere, wenn ich glaube, dass ich ständig verfügbar sein muss, wenn ich von Verlustängsten und Mangel getrieben bin.
Auch destruktive kindliche Bindungsstrategien, die gerade bei uns Frauen oft noch vorherrschen, verhindern, dass wir ganz natürlich auf uns schauen, weil wir ständig mit der Aufmerksamkeit beim Anderen sind, statt uns um uns zu kümmern.
Die große Kunst ist es, allein genauso glücklich zu sein, wie zu zweit und dabei genügend Raum füreinander zu schaffen.
Mein klares Fazit zu diesem Schlüssel:
Wenn ich auf mich und meine Bedürfnisse achte, dann brauche ich keine Spielchen zu spielen und mich rar zu machen. Das ergibt sich dann auf natürliche Weise.
Schlüssel 4: Aus welcher Energie heraus agierst Du?
Was mir in meiner Beziehung immer wieder auffällt, ist der krasse Unterschied, aus welcher Energie heraus ich agiere.
Ich erinnere mich gut an eine Situation, als mein Liebster kurzfristig eine Verabredung absagte, weil es ihm nicht gut ging, diese mich aber nicht mehr rechtzeitig erreichte.
Erst als ich schon da war, las ich die Nachricht.
Wutschnaubend wollte ich ihn anrufen – natürlich ging er nicht dran.
Solche Situationen habe ich mit ihm schon ziemlich oft erlebt. Immer, wenn ich „außer“ mir bin, komme ich rein physisch nicht an ihn ran.
Und falls es doch in einer solchen Situation zu einem Gespräch kommt, merke ich, wie mir die Lage entgleitet. Denn was er nicht zulässt: Dass ich meinen Ärger auf ihn projiziere – zu Recht. Zum Glück kam so etwas nur selten vor und habe ich gelernt, mich selbst zu reflektieren.
Dieses Wahrnehmen der Energie des Anderen funktioniert (in unserem Fall) sogar über die Ferne. Wie ich weiter oben schon erzählt habe, meldet er sich – wenn ich emotional gerade neben mir stehe – meist nicht, sondern erst, wenn ich mich sortiert habe.
Daher ein Tipp aus diesem Schlüssel: Hau Deinem Partner nicht einfach Deine Wut um die Ohren, sondern kläre erst einmal für Dich, was dahintersteckt. Ausführlich erläutere ich das in dem Beitrag: Wie Du liebevolle Beziehungen durch die Balance von Selbstfürsorge und Selbstoptimierung aufbaust.

Die Motivation Deiner Handlung
Kürzlich wollte ich den mir angebotenen Abendtermin einfach nicht wahrnehmen und reagierte, wie ich es im ersten Schlüssel beschrieben habe, eher ein bisschen „zickig“.
Nachdem es mir gelungen war, neu zu wählen, wurde mir klar, dass meine Reaktion (in dem Fall, den verschobenen Termin, der mir angeboten wurde, abzulehnen), durchaus richtig war.
Allerdings war die Entscheidung in mir zum ersten Zeitpunkt nicht aus meiner Selbstachtung, sondern aus der Verletzung heraus entstanden und aus dieser Energie heraus habe ich kommuniziert. Die Folge waren 2 Tage Sendepause (dass natürlich auch das nicht sein muss, ist eine andere Geschichte…).
Nachdem ich mich in Ruhe mit meiner Wut auseinandergesetzt hatte und für mich eine gewisse emotionale Klarheit erlangt, konnte ich spüren, dass die Entscheidung richtig war. Ich fällte sie in diesem Moment noch einmal für mich, nicht, um mich an dem anderen zu rächen.
Jetzt weiß ich: Ich kann aus meiner Genährtheit heraus entscheiden, wann ich mich verabreden möchte. Und wenn dann 2 oder 3 Wochen lang kein Termin entsteht, dann passiert mir nichts. Irgendwann wird sich unser System wahrscheinlich kalibrieren, wenn ich anfange, auf meine Impulse zu hören und nur Verabredungen einzugehen, die für mich 100% stimmig sind.
Dann hat auch er eine Chance, nachzujustieren. Solange ich die Bröckchen, die er mir hinwirft, annehme, ohne klarzumachen, dass sie mir gar nicht gefallen, gibt es tatsächlich keinen Grund für ihn, sein Verhalten zu ändern. So gebe ich uns keine Chance, einen neuen, gemeinsamen Raum zu erschaffen, in dem wir uns beide begegnen und wohlfühlen können.
Das heißt, die Handlung ist ein und dieselbe: Ich sage z.B. einen Termin ab.
Die Motivation, die Energie dahinter, ist eine völlig andere: Ich sage ab, wenn etwas für mich nicht stimmig ist, sei es, weil ich etwas anderes vorhabe oder weil ich keine Lust habe, schon wieder nur 2 Stunden miteinander zu verbringen. Aber ich sage nicht ab, um mich selbst „künstlich“ zu verknappen, mich an dem anderen zu rächen, ihn zu verletzen, meiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ähnliches, sondern weil ich glücklich mit mir bin und aus diesem Glücklichsein heraus entscheide, welche Art von Begegnung, Verabredung mir guttut.
Schlüssel 5: Du kannst Deinen Liebsten nicht verlieren
Verlustängste gehören zu den schlimmsten Beziehungskillern und Konfliktauslösern.
Fast jeder von uns leidet in gewisser Weise unter Verlustängsten, weil sie unsere Urwunde berühren: Die Trennung.
Wer sich mit der wahren Natur unseres Menschseins und den Hintergründen befasst, wird irgendwann zu der Erkenntnis kommen, dass wir geistige Wesenheiten sind, die sich auf den Weg gemacht haben, Erfahrungen „außerhalb“ des Schöpfungsbewusstseins zu machen.
Da wir gar nicht außerhalb des großen Ganzen, das ich hier einfach mal Schöpfung nenne (Du kannst gerne Deinen Begriff dafür wählen – Kosmos, Gott, Quelle,….) existieren können, haben wir uns die Illusion der Trennung erschaffen.
In Wirklichkeit sind wir Teil eines wundervollen großen Ganzen, und deshalb gibt es so etwas wie Einsamkeit, allein sein, Trennung gar nicht. Doch hier, bei diesem Erdenspiel, fühlt sich die Trennung von etwas oder jemandem sehr real an.
Kindheitsängste und Mangelgefühle
Schon in frühester Kindheit haben die meisten Menschen Situationen erlebt, in denen sie einen Verlust erlitten haben – sei es ein realer Verlust durch Tod, Scheidung, verlassen werden oder ein gefühlter Verlust, weil wir z. B. als Kleinkind längere Zeit allein gelassen wurden und unser Urvertrauen gestört. Es gibt viele solcher Auslöser aus diesem Leben und anderen Inkarnationen.
Meine schwierigste Aufgabe in meiner jetzigen Beziehung (und im Grunde auch in den vergangenen) bestand darin, diese Verlustangst aufzulösen.
Dazu habe ich tatsächlich etliche Schritte unternommen – uralte Schwüre und Versprechen gelöst, Schuldgefühle aus längst vergangener Zeit geheilt und vieles mehr.
Doch ich spürte, tief in mir, dass da immer noch ein kleiner Rest Angst war, der einfach nicht weichen wollte und mich daran hinderte, jetzt meinen Liebsten wirklich loszulassen.
Geholfen hat mir ein Tipp meiner Schwester: „Du kannst doch mal die Angst fragen, welche Botschaft sie für Dich hat.“
Ich war nicht mal sehr motiviert, mir diese Frage zu stellen, tat es aber trotzdem. Und die Botschaft war klar, fuhr in mich wie ein heller, warmer Sonnenstrahl. Sie lautete schlicht:
Du kannst ihn gar nicht verlieren.

In diesem Augenblick sah ich unsere Verbundenheit, spürte sie bis in die tiefste Zelle und konnte diese Wahrheit tatsächlich fühlen und annehmen. Ich konnte ihn wirklich nicht verlieren.
Natürlich ist es eine Frage der Betrachtungsebenen. Rein irdisch gesehen kann es sein, dass ich ihn nicht wieder sehe. Dass es mit unserer Beziehung nicht funktioniert.
Doch auf einer höheren Ebene weiß ich, fühle ich, dass wir untrennbar sind. Ich spüre, dass es unser Weg ist, zueinander zu finden, dass wir reif genug sind, diesen Schritt zu meistern. Und wenn nicht, dann wird es vielleicht erst im nächsten Leben.
Um diesen Schritt nicht nur im Kopf, sondern im Herzen vollziehen zu können, braucht es diese Gewissheit der Verbundenheit allen Seins. Es braucht auch ein gewisses Verständnis und Gespür dafür, dass es hier auf der Erde natürlich darum geht, diese Liebe, diese Verbundenheit mit einem Menschen auch auszudrücken.
Doch das ist mir, in einem freien, leichten, Rahmen eben nur möglich, wenn ich die dahinterliegende Illusion der Trennung durchschaue. Ich glaube, aus einer rein irdischen Perspektive ist jede physische Trennung von einem geliebten Menschen immer schmerzhaft.
So ist es in gewisser Weise ein Teil unseres Heilungsweges in Richtung eines freien Lebens, diese Möglichkeit der Trennung (sei es durch einen Entschluss, separate Wege zu gehen; Tod; Entfernung oder ähnliches) anzunehmen und nicht in diesem Schmerz zu versinken.
Für mich geht das durch das Bewusstsein um die feinstoffliche Verbundenheit wesentlich leichter…
Schlüssel 6: Raum für individuelle Heilung
Manchmal ist es tatsächlich so, dass trotz tiefer Liebe und Verbundenheit noch so kraftvolle Muster wirken, dass die Beziehung nicht in Fluss kommt.
Das können regelmäßige Streitigkeiten sein oder wie bei uns, dass Bindungsängste, Lebensumstände und Gewohnheiten verhindern, dass echte physische Nähe und ein gemeinsames Leben entstehen.
Bei uns war es so, dass ich an einem Punkt angekommen war, bei dem ich merkte: So geht es für mich nicht mehr. Dem war ein intensiver, teils schmerzhafter und gleichzeitig heilsamer Prozess vorausgegangen, meine schlimmsten Verlustängste und Mangelgefühle zu heilen. (siehe die anderen Schlüssel).
So konnte ich ohne Frust, einfach nur aus mir heraus sehr klar sagen: Es geht nicht mehr.
Nicht, weil da keine Liebe war, sondern gerade, weil da so viel Liebe ist. Da möchte ich mich nicht mit einer Beziehung begnügen, bei der es nur stundenweise Begegnungen gibt – egal wie wundervoll und innig diese sind.
Meine Botschaft kam an und er hat sich ein paar Tage erbeten, um für sich Klarheit zu gewinnen. Was mich im Innersten berührt hat, waren seine Worte: „Bitte zweifle nicht an meiner Liebe zu Dir.“ Ich hätte sie nicht gebraucht und gleichzeitig waren sie Balsam für mein Herz, das doch etliche Turbulenzen erlebt hatte.
Nun stecken wir mitten in diesem Prozess.
Er kann sich mit seinen Themen auseinandersetzen – ich lerne, noch mehr loszulassen und unabhängig von ihm glücklich zu sein.
Was mir diese Phase unglaublich erleichtert ist, dass wir sie in tiefem Einvernehmen und inniger Verbundenheit beschreiten. Dass ich nichts mehr von dem Frust spüre, der vorher da war, sondern pure Liebe und Klarheit darüber, dass diese Phase jetzt notwendig ist.
Ja, ich verspüre häufig Sehnsucht nach ihm. Dann erlaube ich mir, sie da sein zu lassen, sie zu fühlen und gleichzeitig mit dem, was jetzt ist, da zu sein, glücklich zu sein, weiterzugehen.
Ich trage auch die Gewissheit in mir, welche Art von Beziehung ich möchte.
Nicht in einzelnen Details, sondern in Bezug darauf, dass ich ein 100-prozentiges Commitment von dem Mann an meiner Seite wünsche, dass ich Teil seines Lebens bin und wir gemeinsam ein Stück des Weges gehen – durch all die Gipfel und Täler, die unser Dasein uns bietet.

Bahn frei für erfüllte Beziehungen
Ich hoffe, diese Schlüssel, die direkt aus meinem aktuellen Erleben stammen, helfen Dir, für Dich klarer zu sehen. Was mir noch wichtig ist: Diese Schlüssel sind zwar immer nützlich, vor allem aber, wenn Du sicher bist, dass die Basis Eurer Beziehung – die Verbindung, das gegenseitige sich Sehen, Verstehen und Annehmen – stabil ist.
Wenn Du in Wirklichkeit spürst, dass Du mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin nur noch zusammen bist, weil es so praktisch ist, ihr nur noch funktioniert, es keine echte Verbindung mehr gibt – dann nutze die Schlüssel, um Klarheit zu gewinnen und Dir möglicherweise zu erlauben, neue, eigene Wege zu gehen….
Inzwischen ist unsere Reflektionspause beendet. Es war wie so oft ein kleiner, magischer Moment. Ich hatte gerade überlegt, was in mir diesen Spiegel der physischen Trennung aufrechterhält und festgestellt, dass ich tief in mir immer noch ein wenig darunter leide. Dabei habe ich mich wieder einmal ertappt, dass mein irdisches ICH am Steuer saß und sich auf die Trennung fokussiert hat statt meinem großen SELBST, das die Verbindung spürt. Kurz nachdem ich diesen Gedanken formuliert, gespürt und gewandelt habe, bekam ich eine Nachricht von ihm.
Wie es nun weitergeht? Ich bin genauso gespannt wie Du.
Wenn die Zeit reif ist, werde ich berichten.
Falls mir in nächster Zeit noch weitere Schlüssel in die Hände fallen, werde ich sie hier ebenfalls mit Dir teilen. Deshalb – bis bald!
Und falls Du selbst Unterstützung brauchst, dann melde Dich gerne unter info@doerte-winkler.net bei mir. Bestimmt finden wir auch für Dich eine Kreativmethode, die Dir Freude macht und gleichzeitig hilft, Dich für Deine Schlüssel zu öffnen, um neue Türen zu durchschreiten.
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