Na, heute schon geärgert?

Mein Sohn hat Geburtstag. Er wird 15.

Als Geschenk bekommt er ein neues Handy, refurbished, aber ein gutes Gerät.
Ich gebe mir Mühe, ihm zusätzlich ein paar nette Kleinigkeiten wie etwas Süßes hinzulegen.

Der Tag startet super.
Ich war sogar so schlau, das Telefon schon aufzuladen, damit er es früh direkt in Betrieb nehmen kann.

Es läuft alles mit der Einrichtung. Bis es daran geht, die Sim-Karte einzusetzen.

Der Schlitten hat eine andere Form und die Karte passt trotz richtiger Größe nicht.

Wir schneiden die Ecke ab – natürlich so, dass der Chip nicht verletzt wird.

Es passiert – nichts. Die Karte wird nicht erkannt. Mein Sohn probiert alles Mögliche, ich google – es findet sich keine Lösung.

Die Laune meines Sohnes sinkt in den Keller. Er tobt und wütet.

Plötzlich ist er partout nicht mehr dazu bereit, in die Schule zu gehen. So wütend wie er ist, mag das für alle Beteiligten besser so sein.

Da ich mich weigere, mit ihm zum Arzt zu gehen und irgendeine Lügengeschichte zu erfinden, wird in der Schule schon der 2. unentschuldigte Fehltag verbucht – und das in der ersten Woche nach den Ferien.

Achtung Ansteckung!

Schlechte Laune ist ansteckender als dieser weltweit gefürchtete Virus.

Meine Laune sackt in Fahrstuhlgeschwindigkeit ebenfalls in den Keller. Traurigkeit und Mitleid begrüßen mich dort.

Ich weiß, Mitleid bringt niemanden vorwärts und so lasse ich kurz die Traurigkeit zu und betrachte die Situation von etwas weiter weg.

Natürlich ist es ärgerlich, wenn so etwas passiert. Wahrscheinlich dauert es jetzt wieder Wochen, bis das Telefon vom Hersteller repariert ist oder Ersatz da ist.

Das ist die Situation.

Der Tsunami baut sich auf.

Durch den damit verbundenen Frust passiert noch viel mehr.

Er kassiert noch einmal mehrere 6en in Mitarbeit, weil er unentschuldigt fehlt.

Er will die Party für Nachmittag absagen.

Er lässt zu, dass dieses eine Ereignis ihm den ganzen Tag verdirbt.

Wenn ich nicht aufpasse, versaue ich mir meinen Tag auch, weil ich mitgehe mit seinem Frust, weil ich mitleide.

Wie oft passiert uns das im Alltag?

Alles läuft super, bis irgendetwas geschieht und schwupps – der Tag ist im Eimer. Aus einem blöden Ereignis wird eine Welle, die sich bis zum Tsunami steigert und alles mitreißt, was gerade noch schön war.

Das Problem ist nicht das Problem…

… sondern das, was wir aus dem einen Problem machen.

Wie können wir neu und anders mit solchen Situationen umgehen?
Wie können wir uns auf eine neue Art ärgern, die keinen Tsunami auslöst?

Am besten wäre es natürlich, wenn wir solche Dinge einfach hinnehmen und überhaupt kein Frust mehr aufkommt. Doch wie realistisch ist das? Bis wir in diesem Leben einen solch erleuchteten Zustand erreicht haben, gibt es ein paar Zwischenlösungen.

Mein Tsunami-Entschärfungs-System

Ich habe es heute so gemacht:

Nachdem mir immer trauriger zumute wurde, habe ich irgendwann wahrgenommen, was da in mir passiert. Zum Glück läuft mein Tsunami-Frühwarnsystem inzwischen recht zuverlässig.

Ich habe mich aufs Bett gesetzt und sogar ein paar Tränen herauslaufen lassen. Ob diese jetzt von mir kamen oder ich nur die Gefühlswelle meines Sohnes übernommen habe, kann ich nicht genau sagen, ist auch irrelevant.

Dann habe ich mir folgende Frage gestellt:

Will ich zulassen, dass dieses Ereignis mir meinen Tag verdirbt und Macht über mich bekommt?

Dass ich nicht mehr arbeiten kann, dass ich traurig bin, keine Freude empfinde?

Nein!

Vor allem – ich helfe damit auch meinem Sohn nicht, wenn ich seine Gefühle übernehme und mitleide.

Es ist eine innere Entscheidung, mit dem Blödsinn aufzuhören.

Diese hilft mir, direkt entspannter mit der Situation umzugehen. Ich kann mich in einen Lösungsmodus bringen und wieder Freude empfinden, z.B. über die leckere Benjamin Blümchen Torte.

Begeistert erzähle ich meinem Sohn von meiner Erkenntnis. Will ihm klar machen, welche Macht er dieser blöden Sim-Karte gibt und wie er die Auswirkung des Dramas verstärkt.

Doch er will es nicht hören und knallt die Tür zu.

Er will sich lieber ärgern.

Was wählst Du?

Eine neue Art, zu leben.

In meinem Blog: Eine neue Art zu leben zeige ich an ganz praktischen Alltagssituationen auf, wie wir entspannter, glücklicher und freier leben können. Gleichzeitig lade ich Dich ein, Dich zu beteiligen – indem Du die Ideen umsetzt, eigene Vorschläge einbringst und vieles mehr.

Aus all den Beiträgen und Ideen entsteht ein Buch, mit dem ich vielen Menschen helfen möchte, Steuer in ihrem Leben selbst in die Hand zu nehmen, statt sich von äußeren Ereignissen herumschleudern zu lassen, wie ein kleiner Äppelkahn auf dem großen weiten Meer.

Bist Du dabei? Willst Du auch eine neue Art zu leben entdecken?

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PS: Meist stecken in blöden Ereignissen auch noch kleine Geschenke. Für mich z.B. guter Stoff für einen Blog-Beitrag .


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