Komm. Mach es Dir gemütlich. Ich erzähle Dir eine kleine Geschichte. Die Geschichte meiner Bilder auf diesen Seiten. Nimm Dir einen leckeren Tee und setz Dich zu mir.

Ein Wort namens Seele

Seele. Lass dieses Wort kurz in Dir schwingen. Fühlst Du auch dieses zarte Sehnen in Dir, wenn Du mit dem Herzen lauschst und nicht mit dem Verstand?

Seele – ein Wort, das so viel gebraucht wird, dass es fast abgegriffen scheint, benutzt, verschmutzt, verbraucht.

Und doch steckt in diesem einen Wort so viel.

Wie können wir das, was wir in Worten in unserer Sprache „Seele“ nennen, zum Ausdruck bringen?

    • Bei mir sind es Worte, die einen Rahmen schaffen, durch den von Zeit zu Zeit eine Ahnung dieser wundervollen Schwingung namens Seele mitschwingt.

    • Bei Musikern ist es der Klang, der uns an das erinnert, was unsere Essenz ist.

    • Und manchmal sind es sogar Fotos.

Ein berührender Kontakt

So ist es mir ergangen, als ich das erste Mal die Bilder des Fotografen Markus Bronold gesehen habe. Entdeckt habe ich ihn durch eine LinkedIn Kontaktanfrage.

Sein Profil-Satz: „Ein Bild, das nicht berührt, bleibt nur ein Foto“ hat mich in meinem Innersten erreicht. Sofort kam mir das Pendant für mich: „Ein Wort, das nicht berührt, bleibt nur ein Wort.“ Ein kurzer, angenehmer Austausch nahm seinen Anfang.

Ich begann, die Bilder auf der Webseite anzuschauen. Da war etwas Besonderes. Irgendwann liefen mir Tränen über die Wangen. Etwas darin fühlte sich so echt, so wahrhaftig an, dass tief in mir eine Seite in Schwingung kam. Eine zarte Sehnsucht bahnte sich ihren Weg in mein Herz, mich selbst so authentisch sehen zu können.

Doch nachdem ich das Angebot gelesen hatte, kam es mir völlig unmöglich vor. Ich stand vor einer inneren Mauer. Unmöglich – dachte ich. Es war ein Gefühl, als müsste ich mich vollständig entblößen. Und selbst der Gedanke einer körperlichen Nacktheit war nicht damit zu vergleichen, was die Vorstellung auslöste, vor dieser Kamera zu stehen oder zu sitzen und mein Innerstes ablichten zu lassen.

Den Impulsen folgen

Trotzdem blieb ich dran, stellte weitere Fragen und schließlich gab es ein Telefonat.

Plötzlich löste sich die Angst in viele kleine Funken auf.

Inzwischen weiß ich nicht mehr, was mich daran so erschreckt hat.

Vielleicht war es diese Herausforderung, die das Leben uns stellt, wenn wir seinem Geheimnis auf die Spur kommen wollen. Die Herausforderung, die mich in den ersten Minuten des Fotoshootings überwältigte: Glasklare, 100-prozentige Ehrlichkeit uns selbst und auch der Welt gegenüber.

Und die Herausforderung der Selbstannahme. Die zeigte sich erst richtig nach Erhalt der Fotos. Ja. Da sind wunderschöne Bilder. Doch es gibt auch jede Menge, die mir nicht gefallen. Fotos, die etwas in sich tragen, das sich hässlich, schwach, falsch anfühlt (und nein, noch traue ich mich nicht, diese zu zeigen, auch wenn Ihr sie vielleicht gar nicht so schlimm findet…).

Das ist die Arbeit, die jetzt noch folgt – auch diese Bilder von mir in Liebe anzunehmen. Denn sie sind ja da. Alles Ablehnen wäre nur eine Fortsetzung der alten Lüge. Und ich habe mir vorgenommen:

Schluss mit Selbstbetrug.

Gerade war mein Eindruck noch frisch. Ich hatte erst kurz vorher ein Erlebnis, das mir zeigte, wie sehr ich mich – trotz allem Bemühen um Wahrhaftigkeit – selbst betrogen hatte.

Das Schlimme: Es war mir nicht bewusst. Da war diese unglaubliche Fähigkeit, mich und meine Bedürfnisse so weit zurückzunehmen, dass ich daran glaubte, dass sie nicht existieren. Und es gab diese fehlende Akzeptanz der Wirklichkeit, ein mich in einem Wunschtraum verlieren. Ein Nein gegenüber dem, was war.

Das ist Selbstbetrug, der uns ins Unglück stürzt.  Genau das war die Erkenntnis, die mich zu Beginn der Sitzung – Ihr seht es auf dem Bild im Header der Homeseite – tief berührte.

Doch gleichzeitig brach mit diesem Tag im Fotostudio, in Verbindung mit den vorhergehenden Ereignissen, etwas in mir auf.

Mir wurde bewusst, was mir Angst macht und gleichzeitig mein tiefster Wunsch ist: Diese Ehrlichkeit in meinem Alltag zu leben. Und natürlich auch in jedem meiner Texte zum Ausdruck zu bringen.

Ich hatte zwischendurch ernsthaft mit meinem Job als Texterin gehadert. Doch mit diesem neuen Anspruch spüre ich, wie mich die Freude am Geschriebenen wieder erfasst und mit sich reißt.
Botin zu sein, für das Unaussprechliche. Für die Aufrichtigkeit, die dort schwingt, wo nur unser Gefühl hinreicht.

Wahrhaftigkeit in jedem Wort. Jetzt. Das ist meine Mission.


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